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Hans Stumm, der 1688 verstarb, war der Stammvater dieser in Sulzbach beheimateten und weit über die Grenzen des Hunsrücks bekannt gewordenen Familie. Von ihm ausgehend sind die verschiedensten Äste, geprägt durch ihre Berufstände, nachweisbar. So findet man in einem Zweig der Familie Schmiede, Hüttenbesitzer und Orgelbauer, in einem anderen, stärker traditionell geprägten Zweig, Leinenweber und Hosenstricker, Küfer, Schreiner und Schneider. Der Schmied Christian Stumm, ein Sohn des Hans Stumm, war Ausgangspunkt für die Entwicklung zweier bedeutender Familienunternehmen, die es in der Montanindustrie und im Orgelbau zu Weltgeltung gebracht haben.
Der Eisenzweig (Hüttenwesen/Montanindustrie) Johann Nikolaus, Christians Sohn, hatte wie sein Vater das Schmiedehandwerk erlernt. Auf seinen Reisen sah er wie Roheisen aus Eisenerz hergestellt wurde. Die Idee, selbst Eisen aus Erz zu gewinnen, und so über den Rohstoff, den er für sein Schmiedehandwerk so dringend brauchte, selbst zu verfügen, lies ihn nicht mehr los. So gründete er nach einiger Zeit eine eigene Eisenhütte auf dem Birkenfeld bei Schauren. Es folgte ein Hammerwerk, in dem das Roheisen geschmiedet und weiterverarbeitet werden konnte. Mit Gründung dieser beiden Unternehmen war der erste Schritt getan. Seine Söhne und Verwandten, die alle den gleichen Beruf erlernten, kauften und gründeten in der Folgezeit viele „Hämmer-“ und Hüttenwerke im ganzen Hunsrück. Manche Ortsnamen zeugen heute noch von der unternehmerischen Tätigkeit zur damaligen Zeit ( Schippenhammer, Hammer Birkenfeld..). Gezwungen durch preisgünstigere Konkurrenz im Saarland und im Ruhrgebiet, gründeten die Folgegenerationen große Eisenhütten im Saarland und legten die unrentabel gewordenen heimischen Betriebe im Hunsrück still. Sie wurden zu den Begründern der Stumm-Halberg‘schen Hüttenwerke in Saarbrücken und Neunkirchen. Die Nachfahren wurden später als Freiherr von Stumm-Halberg geadelt. Aus dem kleinen Hunsrückdorf Sulzbach innerhalb von wenigen Generationen zum „geadelten“ Stahlbaron an der Saar.
Die Orgelbauer Johann Michael, der jüngste Sohn Christians, erlernte in jungen Jahren das Handwerk des Goldschmieds. Auf der üblichen Wanderschaft als Geselle, die ihn bis in die Schweiz brachte, machte er in Straßburg im Elsass die Bekanntschaft des berühmten Orgelbaumeisters Silbermann und ging dort einige Zeit in die „Lehre“. Nach seiner Rückkehr gründete er mit seinem Bruder eine Werkstatt, in der sie anfänglich nur alte Orgeln erneuerten. Auf weiteren Reisen verfeinerte Johann Michael sein Wissen und seine Kunstfertigkeit bei anderen Meistern so weit, dass er 1717 in der Lage war, eine eigene, neue Orgel für die Kirche in Kirchberg zu fertigen. Die erste von fast 400 Orgeln, die die Stummschen Orgelbauwerkstätten bis ins Jahr 1896 verlassen sollten. 1746 schenkte Johann Michael seiner Heimatgemeinde eine wunderschöne 2-manualige Orgel mit 23 Registern, die wie ein Schwalbennest über dem Altar in der kleine Sulzbacher Dorfkirche hängt. Es sollte sein letztes Werk sein, 1747 verstarb der Meister. Jedoch hatte er rechtzeitig das Feld bestellt. Vier seiner Söhne hatten bei ihm das Orgelbau-Handwerk erlernt und wurden selbst zu berühmten Orgelbauern. Sie gründeten 2 weitere Werkstätten in Kastellaun und Emerich am Niederrhein. Sie und die nachfolgenden Generationen schufen bis zum Jahr 1896 noch viele berühmte Werke, von einmaliger Klangfarbe und Schönheit. Die größte Stumm-Orgel schmückt die Abteikirche zu Amorbach im Odenwald. Eine weitere berühmte Orgel ist die „Mozart-Orgel“ in Kirchheimbolanden, auf der Mozart gespielt hat. Ab 1896 wurden dann nur noch Orgeln repariert, bis in den zwanziger Jahren diese alte Familientradition durch den Tod von Friedrich (1921) und Karl Stumm (1926) dann ganz erlosch. Ihre Nachkommen zeigten leider kein Interesse das Orgelbauer Handwerk zu erlernen.
Die vielen Stumm-Orgeln, von denen heute noch ca. 200 erhalten sind, werden und wurden auf Grund ihrer hohen Qualität, beruhend auf der Feinheit der Metall– und Holzverarbeitung, sehr geschätzt und machten die Stummschen Orgelbauwerkstätten weithin berühmt. Orgeln aus dem Hause Stumm brauchten den Vergleich mit Werken anderer berühmter Orgelbaumeister nicht zu scheuen. |